Ab wann sind E-Autos wirklich klimafreundlicher?
Elektroautos vs. Diesel
Elektroautos gelten als Schlüsseltechnologie für die Verkehrswende, doch sie starten mit einem CO₂-Nachteil. Die Frage, ab wann sie im Vergleich zu Dieselfahrzeugen klimafreundlicher sind, hängt von mehreren Faktoren ab – von der Batterieproduktion über den Strommix bis hin zur Fahrleistung. Hier werfen wir einen Blick auf konkrete Zahlen.
CO₂-Bilanz: Produktion im Vergleich
Elektroautos:
Die Produktion eines Elektroautos, insbesondere der Batterie, verursacht deutlich mehr CO₂-Emissionen als die eines Dieselfahrzeugs. Studien zeigen:
- Ein Elektroauto mit einer 40-kWh-Batterie verursacht bei der Herstellung ca. 8-12 Tonnen CO₂.
- Ein vergleichbarer Diesel verursacht nur etwa 5-6 Tonnen CO₂ bei der Produktion.
Das bedeutet, Elektroautos starten mit einem „CO₂-Rucksack“, den sie durch emissionsärmeren Betrieb ausgleichen müssen.
CO₂-Emissionen im Betrieb
Elektroautos:
- Durchschnittlich verursacht ein E-Auto mit dem europäischen Strommix etwa 50-100 g CO₂/km. Mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien können diese Werte auf unter 20 g CO₂/km sinken.
Dieselfahrzeuge:
- Ein moderner Diesel stößt im Betrieb etwa 160-180 g CO₂/km aus. Dieser Wert bleibt über die gesamte Lebensdauer konstant.
Break-Even-Point: Ab wann überholt das Elektroauto?
Der Break-Even-Point gibt an, nach wie vielen Kilometern ein Elektroauto den Diesel in der CO₂-Bilanz überholt.
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Kompaktklasse (40-kWh-Batterie):
- Bei einem Strommix mit 40 % erneuerbaren Energien liegt der Break-Even-Point bei etwa 50.000-60.000 Kilometern.
- Mit 100 % Ökostrom kann der Ausgleich bereits nach 30.000 Kilometern erreicht werden.
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SUVs und Mittelklasse (60-80 kWh):
- Aufgrund der größeren Batterien dauert der Ausgleich länger: 80.000-100.000 Kilometer beim aktuellen Strommix.
- Aufgrund der größeren Batterien dauert der Ausgleich länger: 80.000-100.000 Kilometer beim aktuellen Strommix.
Zahlenbeispiel: VW ID.3 vs. VW Golf Diesel
Ein VW ID.3 mit 58-kWh-Batterie benötigt:
- 70.000 km, um den Golf Diesel (CO₂-Ausstoß: 165 g CO₂/km) auszugleichen.
- Danach verursacht der ID.3 pro Kilometer weniger CO₂.
Schadstoffemissionen: Vorteile des Elektroautos
Neben CO₂ bieten Elektroautos erhebliche Vorteile bei anderen Schadstoffen.
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Stickoxide (NOx):
- Dieselautos stoßen etwa 40-80 mg/km aus. Elektroautos verursachen keine direkten NOx-Emissionen.
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Feinstaub:
- Diesel: 10-20 mg/km durch Verbrennung.
- Elektroautos: Feinstaub entsteht hauptsächlich durch Reifen- und Bremsabrieb.
Fazit
Elektroautos benötigen je nach Strommix und Batteriekapazität 50.000 bis 100.000 Kilometer, um die CO₂-Bilanz eines Diesels zu übertreffen. Dies macht sie langfristig umweltfreundlicher – insbesondere in Kombination mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien.
Die Zahlen zeigen: Mit dem Ausbau grüner Energie und effizienteren Batterien wird die Elektromobilität immer nachhaltiger. Doch auch der Diesel bleibt in einigen Bereichen konkurrenzfähig – vor allem bei hohen Reichweiten und in Regionen mit schwach ausgebauter Ladeinfrastruktur.