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Ab wann sind E-Autos wirklich klimafreundlicher?

von Laura Schmidt 20 Dec 2024

Elektroautos vs. Diesel

Elektroautos gelten als Schlüsseltechnologie für die Verkehrswende, doch sie starten mit einem CO₂-Nachteil. Die Frage, ab wann sie im Vergleich zu Dieselfahrzeugen klimafreundlicher sind, hängt von mehreren Faktoren ab – von der Batterieproduktion über den Strommix bis hin zur Fahrleistung. Hier werfen wir einen Blick auf konkrete Zahlen.

 

CO₂-Bilanz: Produktion im Vergleich

Elektroautos:
Die Produktion eines Elektroautos, insbesondere der Batterie, verursacht deutlich mehr CO₂-Emissionen als die eines Dieselfahrzeugs. Studien zeigen:

  • Ein Elektroauto mit einer 40-kWh-Batterie verursacht bei der Herstellung ca. 8-12 Tonnen CO₂.
  • Ein vergleichbarer Diesel verursacht nur etwa 5-6 Tonnen CO₂ bei der Produktion.

Das bedeutet, Elektroautos starten mit einem „CO₂-Rucksack“, den sie durch emissionsärmeren Betrieb ausgleichen müssen.

 

CO₂-Emissionen im Betrieb

Elektroautos:

  • Durchschnittlich verursacht ein E-Auto mit dem europäischen Strommix etwa 50-100 g CO₂/km. Mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien können diese Werte auf unter 20 g CO₂/km sinken.

Dieselfahrzeuge:

  • Ein moderner Diesel stößt im Betrieb etwa 160-180 g CO₂/km aus. Dieser Wert bleibt über die gesamte Lebensdauer konstant.

Break-Even-Point: Ab wann überholt das Elektroauto?

Der Break-Even-Point gibt an, nach wie vielen Kilometern ein Elektroauto den Diesel in der CO₂-Bilanz überholt.

  • Kompaktklasse (40-kWh-Batterie):

    • Bei einem Strommix mit 40 % erneuerbaren Energien liegt der Break-Even-Point bei etwa 50.000-60.000 Kilometern.
    • Mit 100 % Ökostrom kann der Ausgleich bereits nach 30.000 Kilometern erreicht werden.
  • SUVs und Mittelklasse (60-80 kWh):

    • Aufgrund der größeren Batterien dauert der Ausgleich länger: 80.000-100.000 Kilometer beim aktuellen Strommix.

Zahlenbeispiel: VW ID.3 vs. VW Golf Diesel

Ein VW ID.3 mit 58-kWh-Batterie benötigt:

  • 70.000 km, um den Golf Diesel (CO₂-Ausstoß: 165 g CO₂/km) auszugleichen.
  • Danach verursacht der ID.3 pro Kilometer weniger CO₂.

Schadstoffemissionen: Vorteile des Elektroautos

Neben CO₂ bieten Elektroautos erhebliche Vorteile bei anderen Schadstoffen.

  • Stickoxide (NOx):

    • Dieselautos stoßen etwa 40-80 mg/km aus. Elektroautos verursachen keine direkten NOx-Emissionen.
  • Feinstaub:

    • Diesel: 10-20 mg/km durch Verbrennung.
    • Elektroautos: Feinstaub entsteht hauptsächlich durch Reifen- und Bremsabrieb.

Fazit

Elektroautos benötigen je nach Strommix und Batteriekapazität 50.000 bis 100.000 Kilometer, um die CO₂-Bilanz eines Diesels zu übertreffen. Dies macht sie langfristig umweltfreundlicher – insbesondere in Kombination mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien.

Die Zahlen zeigen: Mit dem Ausbau grüner Energie und effizienteren Batterien wird die Elektromobilität immer nachhaltiger. Doch auch der Diesel bleibt in einigen Bereichen konkurrenzfähig – vor allem bei hohen Reichweiten und in Regionen mit schwach ausgebauter Ladeinfrastruktur.

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